100. Geburtstag von Julien Hoffmann (1924 – 2007)

Gründer von Jong Letzbuerg

Julien Hoffmann, am 31. Mai 1924 in der „Casino’s Gaass“ (Côte d’Eich) in Luxemburg geboren, ist einer der wenigen Luxemburger Komponisten, der sich fast ausschließlich der Chormusik gewidmet hat.

1951 wurde er als Musikerzieher an der Handwerkerschule in Luxemburg angestellt und war Kursbeauftragter für Musikunteericht an der „Ecole des Arts et Métiers“, am  „Lycée de Garçons“, am „Lycée de Jeunes Filles“, am „Lycée Michel Lucius“ sowie am „Athénée Grand-Ducal“, wo er die „Kolleischmusek“ wieder aufleben ließ, woraus sein besonderes Interesse an der Musik für Blasorchester entstand.

Als Organist wirkte Julien Hoffmann vpn 1948 bis 1958 in Hamm und von 1958 bis 1988 in der St. Michaelskirche am Fischmarkt. Ausserdem war er Dirigent der Chöre „Fräiheet“, Gasperich, „Roude Leiw“ Howald, „Caecilia“ Walferdingen und während 15 Jahren des „Sang a Klang“ Pfaffenthal.

1966 gründete Julien Hoffmann „seinen“ Chor, „Jong Lëtzebuerg”, die er zu einem der erfolgreichsten Chöre des Landes machte und die auch international Aufmerksamkeit fand. Es war eigentlich “sein” Chor, der Julien Hoffmann dazu bewegte, mit dem Komponieren zu beginnen. Er schrieb Chorwerke und machte unzählige Arrangements, die zum Teil der “leichten Muse” zugeschrieben werden können.

Julien Hoffmann selbst sah seinen Beitrag zur Luxemburger Musik mit Bescheidenheit. Aus Erfahrung kannte er die Möglichkeiten der Chöre und wußte so seine Kompositionen den Fähigkeiten der Auszuführenden anzupassen.

‘Jong-Letzebuerg‘, zog durch jugendlichen Schwung, Begeisterung und erstaunliche Leistungen von Anbeginn an das luxemburgische Publikum in seinen Bann, und bald an die 100 aktive Mitglieder zahlte. Dies wurde begünstigt durch den glücklichen Umstand, dass der Chor in seinem Gründer-Dirigenten Julien Hoffmann den Leiter hatte, der mit langjähriger Dirigentenerfahrung und unermüdlichem Idealismus und unentgeltlich diese ausserordentliche Arbeit auf sich genommen, den Chor in kürzester Zeit zu Höchstleistungen antreiben konnte.

Von seinen geistlichen Chorwerken seien erwähnt, die ‚Missa 1970‘ – für vierstimmigen gemischten Chor und obligate Orgelbegleitung, „Léif Consolatrix“, ein Gelegenheitswerk, wie eigentlich die meisten seiner Kompositionen. Zur  Tausendjahrfeier der Hauptstadt entstand „Ons Stad Lëtzebuerg“ (Text: Guillaume Thoss), ein Werk, das einen Querschnitt durch die bewegte Geschichte der Stadt darrstellt. Zu erwähnen bleibt noch der von Julien Hoffmann komponierte Marsch „Grand-Duc Henri“ für Harmonie­orchester. Diese Komposition wurde zum Thronwechsel im Jahre 2000 geschrieben und wurde beim Kompositions­wettbewerb der „Frënn vun der Militärmusek“ mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

Gedenkveranstaltungen

Anlässlich des 100. Geburtstages des Komponisten, Chorleiters, Pädagogen und Organisten Julien Hoffmann gedenkt das Comité Alstad asbl seines Ehrenmitgliedes mit verschiedenen Veranstaltungen. So wird Postphilately am 31. Mai 2024, dem eigentlichen Geburtstag, eine vom Grafiker Sergio di Paoli kreierte Sonder-Briefmarke mit Ersttags-Stempel herausgeben.

Zwei Tage später singt das Ensemble „Les Amis du Chant“ am Sonntag 2.Juni 2024 das Hochamt um 11.00 Uhr in der St. Michaelskirche mit religiösen Werken von Julien Hoffmann sowie ein „Erinnerungskonzert“ am Dienstag, den 11. Juni 2024 um 20.00 Uhr im Cercle Municipal, place d’Armes mit weltlichen Chorwerken und Bearbeitungen sowie Werke aus dem Repertoire von Jong Letzebuerg, unter der Leitung von François Theis und mit Unterstützung der Sopranistin Stephanie Schlink und der Pianistin Lynn Orazi.

Vorverkauf für das Konzert vom 11. Juni 2024  bei der Billeterie Nationale – Luxembourgticket – Tel.: 47 08 95 1 – Email: info@luxembourgticket.lu. Eintrittspreis: 30 €.

Konzert von „Jong Lëtzebuerg“ in St. Michael – Photo Jean Weyrich © Photothèque VdL